Ab 1978 Gemeinderätin in Weingarten, ab 1979 Fraktionsvorsitzende

Ab 1979 Kreisrätin - damals 99 Männer und 2 Frauen

1989 2. Stellvertreter des Bürgermeisters

Hat auch für den Bundestag kandidiert

Frau Kleiber, geb. 1941, war vorher nicht politisch tätig. Sie ließ sich 1975 für die Partei aufstellen. Ein Mitbewerber hat dann wörtlich zu ihr gesagt: Du kannst ruhig kandidieren, gewählt wirst Du doch nicht.

1978 rückte sie für einen erkrankten Gemeinderat nach. Sie hatte volle Unterstützung von ihren Parteifreunden und belegte viele Seminare, um politisch fit zu werden.

Es waren recht stürmische Zeiten. Der Mensch stand für sie im Vordergrund – alte Menschen, soziale Themen, das war ihr wichtig. Sie war im Verwaltungsausschuss, im Partnerschafts-Komitee und Vertreterin der Gemeinde in der Sozialstation Stutensee/Weingarten.

Im Elternbeirat hat sie jahrelang für eine Ampel auf der B 3 gekämpft.

1987 gründete sie die FDP-Frauengruppe Karlsruhe-Land und hat sich dafür eingesetzt, dass sich Frauen politisch engagieren.

1987 wurde nach dreijährigem Kampf in Weingarten auf ihre Initiative ein Wochenmarkt ins Leben gerufen.

Unterstützung immer von Seiten ihrer Familie (Mann und Kinder).

Im Gemeinderat waren damals 2 Frauen und 16 Männer.

Als sie im Dezember 1978 die erste Haushaltsrede halten sollte, fragte sie einen männlichen Kollegen, wie lange sie Redezeit hätte. Dieser meinte: Frau Gemeinderätin Kleiber, das müssen Sie sich merken, wenn wir Männer 10 Minuten haben, haben sie als Frau 3 Minuten. Als Frau kann man sowieso nicht über den Kochtopfrand schauen.

In ihrer Position musste sie schon einiges in ihrem Leben zurück stecken, aber sie hatte immer – wie schon erwähnt – gute Unterstützung von der Familie. Durch Selbständigkeit war es möglich, die Zeit für die Kommunalpolitik einzuteilen. Als Übersetzerin hat sie oft nachts gearbeitet.

Besonders am Herzen lagen ihr alte Menschen, Kranke und sozial Schwache. Auch die Natur spielte eine große Rolle. Sie war langjährige Vorsitzende der Natur- und Moorfreunde Weingarten.

Nachweise:

Foto: Privat