Meta Wild
Göppingen
1975-1994
SPD
Autor/in: Margit Haas
META WILD geb. am 3.3.1922 in Göppingen, verst. am 23.11.2008 in Eislingen
1949 in die SPD eingetreten
SPD-Stadträtin von 1975 - 1994
Seit 1949 engagierte Gewerkschafterin in der ÖTV und dem DGB
35 Jahre lang Personalrätin
Vorsitzende des Kreisfrauenausschusses und Mitglied im Landesfrauenausschuss der Deutschen Gewerkschaftsbundes
Leiterin des Versorgungsdienstes der Klinik am Eichert
1960 - 1985 Ehrenamtliche Richterin am Arbeitsgericht
1962 - 1988 Mitglied im Prüfungsausschuss für die städtischeHauswirtschaft in der Landwirtschaftsschule
Mitglied der AWO und des Frisch-Auf Göppingen
„Ein Beispiel für berufliches und bürgerschaftliches Engagement“ - so charakterisierte Oberbürgermeister Hans Haller Meta Wild anlässlich der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes die langjährige Gemeinderätin, Gewerkschafterin und engagierten Mitarbeiterin der Arbeiterwohlfahrt (AWO) im Frühjahr 1993. Sie war überzeugte Sozialdemokratin und sah sich immer als Vertreterin „der kleinen Leute“ - etwa, wenn sie sich vehement gegen verkaufsoffene Sonntage aussprach, die hauptsächlich auf Kosten von mehrfach belasteten Frauen gingen. Deren Lebenswelt hatte sie besonders im Blick. Als alleinerziehende Mutter eines Sohnes wusste sie um die täglichen Herausforderungen, Beruf und Familie zu vereinbaren. Sie machte sich deshalb in den städtischen Gremien für eine qualitätvolle und vor allem umfangreichere Betreuung von Kindern und Jugendlichen stark. Darüber hinaus war es für Meta Wild ganz selbstverständlich, dass sie als gelernte Köchin die Ferienfreizeit der AWO in Jebenhausen über drei Jahrzehnte hinweg bekochte - wie auch die Altenfreizeit der AWO, die sie als Küchenleiterin betreute. Apropos kochen – vielleicht gehen die Erfolge der Handballer von Frisch Auf Göppingen ja auch ein Stück weit auf Meta Wilds Konto. Sie reiste bei alles Auswärtsspielen der Bundesliga-Mannschaft mit und bekochte das gesamte Team. Wichtiges Anliegen war ihr aber auch die Partnerschaft mit Klosterneuburg. Sie engagierte sich während aller vier Amtszeiten im Patenschaftsbeirat und weit darüber hinaus. Offen für Neues, neugierig auf neue Erfahrungen - gemeinsam mitihrer Fraktion setzte sie sich dafür ein, dass die VertreterInnen und Vertreter der Migrantengruppen des Anfang der achtziger Jahre gegründeten Ausländerbeirates (heute Integrationsausschuss) im Jahre 1984 erstmals direkt gewählt werden konnten und dass sie innerhalb der Stadtverwaltung einen festen Ansprechpartner erhielten. Meta Wild wirkte eher im Stillen. Sie genoss großen Respekt auch vom politischen Gegner. Ihre Weggefährtinnen und Weggefährten beschreiben sie als freundlich und ausgleichend, als sachlich und ruhig in der Diskussion. Gleichwohl hat sie ihre Anliegen mit Nachdruck vertreten.
Foto: Privat
Der Text stammt aus der Publikation: "1919 bis 2019: Frauen aufs Rathaus. 100 Jahre Göppinger Politikerinnen", Hrsg: Büro für Chancengleichheit der Stadt Göppingen, 2019
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