Gaby Hüttenberger (1994-1999 Gemeinderätin für die Frauenliste, seit 1999 (mit kurzer Unterbrechung) Gemeinderätin für die FWV

Interview aus einer Chronik der Frauenliste Herrenberg:

Was hat Sie bewogen, 1994 für die Frauenliste zu kandidieren?

Die Kandidatur erwuchs aus meiner langjährigen Elternarbeit in der Schule. Durch Zusammenkünfte mit anderen Vertretern und Vertreterinnen im und aus dem Landeselternbeirat war schnell klar, Elterninitiativen sind entschieden wirksamer mit politischer Unterstützung. Und deshalb natürlich der erste und schnellste Weg: die Wahl in den Gemeinderat. Durch die Gespräche im damals tätigen interfraktionellen Frauenstammtisch, d.h. Gespräche nur unter Frauen, war die Idee, gemeinsam etwas Neues zu wagen, als Frauenliste nur logisch.

Wie waren die Reaktionen der Fraktionen, die bereits im Herrenberger Gemeinderat vertreten waren, als sich die Frauenliste gründete?

Ich hörte nichts Negatives, sondern nur staunendes Fragen, ob das nötig sei, man hätte sich ja auch bei den anderen Fraktionen melden können.

Wie wurden Sie im Rat nach Ihrer Wahl aufgenommen?

Es gab nie persönliche Angriffe abwertender Art, als ob ich nicht ernst genommen würde, sondern eher bewundernde Mitteilungen, wie sehr wir uns in die jeweilige Thematik eingearbeitet hätten und wie sachlich man mit uns diskutieren könne. Aber auf  diese Art, d.h. durch die Gründung der Frauenliste, haben wir bewirkt, dass auch die konservativen Fraktionen sich überhaupt mit dem Thema Frauen dergestalt  befassten, dass Frauen nicht nur „zur Zierde oder allgemeinen Beruhigung“ auf der Liste stehen sollten, sondern als Ernstzunehmende.

Wie war die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen der anderen Fraktionen?

Die Zusammenarbeit war absolut problemlos und kollegial.

Das Interview wurde uns zur Verfügung gestellt von Anneliese Geiger-Ludwig, Frauenliste Herrenberg

Nachweise:

Foto: privat