Erna Bader

Freiburg
1956-1962
CDU

Erna Bader wurde am 29. August 1904 in Straßburg geboren, ihr Vater war Gymnasialschullehrer.

Mit ihrem Mann Josef Bader lebte sie zunächst in St. Blasien, dann in Müllheim. Dort fand die zukünftige Stadträtin Freiburgs auf eher ungewöhnliche Weise zur Politik. Ihr Mann war zwar Mitbegründer der CDU in Müllheim, sie selbst befasste sich jedoch zunächst nicht sehr mit Politik. Als die CDU jedoch vergeblich nach einer Kandidatin zur Entsendung in den neu gegründeten Frauenausschuss der CDU, der am 1947 in Frankfurt stattfinden sollte, suchte, wurde sie dorthin geschickt. Vorab informierte sie sich, verfolgte den Ablauf als aufmerksame Zuhörerin und setzte sich (nach Anraten des Kommunalpolitikers Paul Fleig) für die christlichen Gemeinschaftsschulen statt Konfessionsschulen ein. Sie war also die erste südbadische Vertreterin in der Bundesfrauenkommission der CDU. Anschließend sprach sie von dem großen Eindruck, den Helene Weber und Christine Teusch, die in der Geschichte der CDU eine zentrale Rolle einnahmen, auf sie machten. An weiteren Tagungen nahm sie teil und schließlich wurde sie nach der Gründung einer Frauengruppe der CDU in den Landesbeirat gewählt. Von nun an setzte sie sich für die Beteiligung von Frauen an der Politik ein und stellte sich für die Wahl zum Stadtrat in Freiburg auf. 1956 wurde sie gewählt und widmete sich für 6 Jahre der Kommunalpolitik, jedoch  nicht ohne Konflikte. Dem Vorsitz der CDU, so Bader, läge nicht viel an dem Engagement von Frauen  in der Politik und es mangele an Unterstützung.

1962 legte sie ihre Tätigkeit als Stadträtin zugunsten der Familie nieder (zu diesem Zeitpunkt war die 3-fache Mutter bereits Großmutter), verlor jedoch nie das Interesse an der Politik. Vor allem die Bürgervereine der Wiehre dankten ihr für ihre Unterstützung, die sie fortwährend und nicht nur vor anstehenden Wahlen erfuhren.

Erna Bader  zeigte  großes Engagement, auch außerpolitisch. Bereits während der Zeit des Nationalsozialismus engagierte sie sich beim Roten Kreuz, wo sie später den Vorsitz des Müttergenesungswerkes innehatte. Auch in der katholischen Maria-Hilf-Pfarrgemeinde half sie mit. Ebenso war sie CDU-Vorstandsmitglied, Mitglied im Universitätsbeirat, war Jugendschöffin und saß im Landesbeschwerdeausschuss für Flüchtlinge. 2001 starb die Altstadträtin.

Erna Bader war bekannt für ihre Mitmenschlichkeit, ihren Humor, ihre große Eigeninitiative und ihre Heimatliebe. Sie trat mutig, temperamentvoll und tatkräftig für die Zukunft ein und hatte das Wohl der ganzen Bevölkerung im Auge. Der damalige Vorsitzender der Stadtratsfraktion, Heinz Mörder, würdigte sie als Frau, die "sich in vorbildlicher Weise für das Wohl der Bürgerinnen und Bürger eingesetzt hat".

 


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