Elisabeth Nill, geb. 26. Februar 1932 in Stuttgart, Lehrerin: Beginn einer politischen Karriere in Freudenstadt

Elisabeth Nill wurde am 26. Februar 1932 in Stuttgart – Bad Cannstatt geboren; ihr Vater war ein arbeitsloser Werkzeugmacher. Mit drei Geschwistern wuchs sie dort auf. Die Lehrer von Elisabeth Nill erkannten ihre Begabung und so konnte sie das Gymnasium besuchen. Ihr Wunsch war es, selbst Lehrerin zu werden. Sie studierte Geschichte, Englisch und Deutsch in München und Tübingen. Nach dem Studium begann sie ab1959 als Lehrerin am Kepler-Gymnasium in Freudenstadt zu arbeiten. 1965 trat Nill in die SPD ein. Von 1968 bis 1976 war sie Stadträtin in Freudenstadt.

Als erste und einzige Frau war Elisabeth Nill von 1973 bis 1979 im neugeschaffenen Kreisrat als Kreisrätin im Landkreis Freudenstadt.

1972 zog sie als Landtagsabgeordnete für den Landkreis Freudenstadt in den Landtag ein.

1976 verzog Elisabeth Nill nach Esslingen. Auch dort war sie als Landtagsabgeordnete für den Landkreis Esslingen im Landtag vertreten. Auch in Esslingen war sie im Stadtrat und Kreistag.

Ihre Schwerpunkte legte sie in den Kampf gegen die NPD, in Bildung, Kunst, Kultur, Umwelt und Frauen.

Sie war Mitglied im Landesvorstand der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen, stellvertretende Vorsitzende des Beirats der Kunststiftung Baden-Württemberg, Mitglied des Theaterbeirats der Württembergischen Staatstheater, Mitglied des Beirats der Aktion Jugendschutz Baden-Württemberg und des Kuratoriums der Landeszentrale für politische Bildung.

2013 erhielt Elisabeth Nill von Ministerpräsident Wilfried Kretschmann die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg.

Silke Finkbeiner

Nachweise:

Ina Hochreuther: Frauen im Parlament. Südwestdeutsche Parlamentarierinnen von 1919 bis heute, Stuttgart 2012, S. 219f.

Elisabeth Nill, in: Frauengeschichtswerkstatt Esslingen (Hg.), 100 Jahre Frauenwahlrecht, 100 Jahre Volkshochschule, Esslingen 2019, S. 88–90

Bild: Stadtarchiv Freudenstadt